Corona und Kunst

Von Dr. Hans-Joachim Andres


Der virale Wirbelsturm

Die Corona-Krise hat das Weltgefüge mächtig durcheinandergerüttelt, es ist fast nichts mehr so, wie es vorher war. Viele Menschen sind verunsichert und fürchten sich vor dem Verlust ihrer Gesundheit, ihres Arbeitsplatzes und ihres Besitztums. Riesige Firmen-Imperien geraten von heute aus morgen ins Schlingern und kleine Betreibe fürchten um ihre Existenz. Ratlose Politiker hängen an den Lippen von Virologen, die über Nacht zu Shooting-Stars wurden, gegen die selbst ein Thomas Gottschalk noch alt aussieht.

Wertverluste ...

Abgesehen vielleicht vom Gold und von Immobilien haben viele Dinge, die uns bis dato sehr wichtig waren, rasant an Wert verloren. Und genauso haben die Menschen die Orientierung verloren. An was kann man heute noch glauben? Über was kann man sich noch richtig freuen? Gibt es noch Dinge, die in diesem Wirbelsturm negativer Nachrichten noch Bestand auf Dauer haben?

... und beständige Werte

Ja, es gibt sie noch, die beständigen Dinge, die wie kleine Leuchttürme aus der alles zu verschlingen drohenden Corona-Brandung herausragen. Es sind die unsterblichen Werke der Musik, der Literatur, der Film-Klassiker und ganz besonders auch der Kunst.

Kunst ist ein Stück Heimat

Ein Gemälde von Wolf-Dietmar Stock im Wohnzimmer

Gerade ein schönes Kunstwerk, auf das wir viele Male täglich schauen, kann zu einem Stück Heimat werden. Unser Unterbewusstsein nimmt die schönen Farben und Formen wahr und kommt für einen Augenblick zur Ruhe. Die Sorgen und Ängste relativeren sich, das überstrapazierte Immunsystem kann endlich wieder einmal aufatmen. Unsere Sehnsucht nach Landschaft, nach Natur und nach Entspannung findet eine kleine Erfüllung.

 

Solch ein Lieblings-Kunstwerk findet man nicht jeden Tag - es ist wie mit der Liebe auf den ersten Blick in einer Partnerschaft. Man mag viele Kunstwerke schön finden, aber erst wenn es einschlägt wie ein Blitz, dann ist man am Ziel.

Lebenslanger Begleiter

Jeden Menschen sollte mindest ein Kunstwerk sein Leben lang begleiten.

Idealerweise verliebt man sich schon in jungen Jahren in ein schönes Kunstwerk und es wird dann zu einem lebenslangen Begleiter. Es übersteht persönliche Krisen, Krankheiten, Partnerschaftsprobleme, Arbeitsstellen- oder Wohnort-wechsel und ist immer wieder das ganz kleine Stück Heimat, das da auf einen wartet. Das gilt auch - oder ganz besonders - in diesen schweren Corona-Zeiten.

Sitzgruppe mit Gemälde von Wolf-Dietmar Stock

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